2.4 Bewertung und Gestaltung des urbanen Stoffhaushalts

In „Stadt der Zukunft“ werden Prozesse erforscht, bei denen eine Interaktion zwischen Produktion und Gebäude stattfindet, z.B. Abwärmenutzung. Im Rahmen der Bauindustrie werden massive Stoffströme bewegt, die Erforschung geschlossener Stoffströme ist sinnvoll.

2.4.1 Abgrenzung zwischen Rohstoffen und Abfall unter Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen – Welche Stoffe sind verwertbar?

2.4.2 Erhöhung des Recycling-Anteils von und in Bauprodukten

  1. Berücksichtigung der Kosten
  2. Datenbanken, Auflistung von „Cradle to Cradle“-Produkten
  3. Recyclingzentrum und Wertstofflager – Re-Use, Reparaturnetzwerke

2.4.3 Erfassung von Wertstoffen im Boden

2.4.4 Erstellen von Strategien im Spannungsverhältnis Gebäudesanierung versus Abriss/ Neubau hinsichtlich Grauer Energie

2.4.5 Urban Mining Technologie: Einfluss auf Neubau und Sanierung (Ressourcen und Schadstoffe)

2.4.6 Neue Konzepte der Abfall- und Siedlungswirtschaft

  1. dezentrale Abwasserbehandlung mit Biogaserzeugung
  2. Wassertechnologien
  3. Regenwassermanagement

4 Gedanken zu „2.4 Bewertung und Gestaltung des urbanen Stoffhaushalts

  1. Johannes Kisser

    Möglicherweise kann der Themenbereich Urban Farming noch mitangedacht werden, der gut in regionale Stoffkreisläufe eingebunden werden kann. Auch Abwasser könnte dort gleich aufgearbeitet und sogar Ressourcen aus Abfallströmen zurückgewonnen werden.

  2. RMA - Karitnig

    Es sollte berücksichtigt werden, dass neben der Grauen Energie auch noch andere (Ökobilanz) Indikatoren zur ökologischen Bewertung von Maßnahmen relevant sind: Treibhauspotential, Ressourcenabbaupotential,…

  3. Richard Obernosterer

    In den letzten Jahren hat die Diskussion zum Thema urbaner Stoffhaushalt stark zugenommen. Themen wie urban mining, Ressourcenmanagement und re-use sind Beispiele dafür. Europas Städte sind geprägt von einer Infrastruktur aus verschiedenen Epochen. Deshalb ist die Zusammensetzung der Gebäude basierend auf den verbauten Materialien aus Errichtung, Instandhaltung und Sanierung sehr unterschiedlich und komplex. Auf städtischer Ebene zeigen Forschungsergebnisse, dass die Menge an verbauten Produkten und Stoffen groß ist, und sowohl ein Ressourcen- als auch ein Schadstoffpotential aufweisen können. Die Erfassung und Bewertung des Stoffhaushaltes ist deshalb für die Entwicklung von Städten wichtig. Ergänzend zu den bereits praxistauglichen und teilweise auch normativ geregelten Bereichen auf Produktebene (Ökobilanzen) und Gebäudeebene (Gebäudebewertungssysteme) ist die Betrachtung auf holistischer Ebene in der Systemgrenze Stadt bedeutend und bringt den Nutzen der Früherkennung von Entwicklungspotentialen. In Bezug auf die zur Diskussion stehenden Themen ist anzumerken, dass unter Punkt 2.4.3 neben der Ressource Boden, auch das Ressourcenpotential der verbauten Baumaterialien der letzen 150 Jahre zu erfassen und zu bewerten ist. Dabei spielen neben der grauen Energie auch weitere Indikatoren des Ressourcen- und Schadstoffpotentiales eine Rolle, welche z.T. bereits entwickelt sind oder entwicklet werden müssen. Die Aufnahme dieses Themas in die Forschungsagenden erachte ich als sehr wichtig und bin überzeugt, dass sich daraus neue Innovationen sowohl auf Produktebene wie auch auf der Management Seite ergeben.

  4. Peter Hinterkörner

    ad 2.4.4.: Thema „Graue Energie“ („verbaute Energie in Gebäuden und Infrastruktur“) ist nicht nur im Spannungsfeld Sanierung vs. Abriss/Neubau zu bewerten, sondern in die Gesamt-Energiebilanz/Ressourcenbilanz einer Siedlung/Stadtteil/Stadt/Stadtregion aufzunehmen! DAHER: integrieren in 1.1 oder 1.2!

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