Im Vordergrund steht die systemische Betrachtung von Infrastruktur und von Technologien zur Energieaufbringung, -verteilung, -nutzung und -speicherung. Je nach methodischer Fragestellung kann die Systemgrenze sich dabei an Siedlungen orientieren oder auch das Stadt-Umland einbeziehen. Insbesondere europäische Städte stehen vor der Herausforderung, den wertvollen und umfangreichen Gebäude- und Infrastrukturbestand energetisch zu sanieren und zu optimieren und zusätzlich durch den Bau neuer Stadtentwicklungsgebiete, Lebensraum für Zuziehende zu errichten. Somit muss sowohl für den Bestand als auch für den Neubau nach intelligenten Systemlösungen geforscht werden. Eine diesbezügliche Priorisierung kann im Zuge von Forschungsprojekten zum Thema 2.2 vorgenommen werden. Das Thema „Integrierte Energiekonzepte und Systemdesign“ inkludiert Simulation, Planung, Management, Logistik, Organisation und integriert alle relevanten Schwerpunkte.
1.1.1 Verknüpfen von Effizienz und Versorgungstechniken/Erneuerbare Energien
- Systemische Optimierung des Zusammenspiels Energieeffizienz und Erneuerbare
- Kommunale und regionale Synergien im Spannungsfeld Energieeffizienz und Erneuerbare Energieträger
1.1.2 Kombination aus On-site-Erzeugung und zentralen Systemen unter Berücksichtigung von Trägerschaft, Ökonomie und Sicherheit – Technologiepfade und Möglichkeiten der Systemintegration
1.1.3 Optimierung des Gesamtsystems unter Beachtung der Systemgrenzen
- Einbeziehung des Umlands (Simulation, Demand Side Management)
- Untersuchung von Modellen der Energieautonomie in Abhängigkeit der Systemgröße
- Tools und Modelle für Simulation, integrierte Planung und Monitoring komplexer Energiesysteme
- Modellierung aller Energieflüsse
- Systemoptimierung unter Berücksichtigung der Wettervorhersage
Neue Systeme und Technologien mögen im Widerspruch zu bestehend gesetzlichen und behördlichen Regelungen stehen. Nicht-technische Barrieren sollten daher identifiziert und strategische Lösungsansätze sollten gesucht werden.
Systemgrenzen können sich an bestehende Siedlungsdefinitionen o.ä. orientieren -entsprechend der bestehenden Beschreibung – innerhalb dieser Grenzen werden dann technologische Lösungen gesucht. Es könnte aber auch der umgekehrte Weg gegangen werden: Welche Anforderungen ergeben sich aus optimierten Technologie-Strategien – daraus werden Systemgrenzen definiert. Arbeiten dazu könnten Städte bei der Entwicklung von Projekten unterstützen.
Interessant wären letztendlich erprobte Systemlösungen für Siedlungen, z.b. wie sie das Passivhaus für den Gebäudebereich anbietet: Welche Gebäudestandards mit welchen Versorgungstechnologien, welchen Speicheranforderungen oder Nutzerprofilanforderungen etc. Da es nicht nur eine Lösung geben wird könnten Systemlösungen und entsprechende Anforderungen in Form einer MAtrix o.ä. entwickelt werden.
Konkrete Projekte müssen umgesetzt und gemonitort werden. Niemand kann einen Nutzen daraus ziehen, dass am Papier die Rechenbeispiele toll aussehen, in der Realität aber nicht wie gedacht funktionieren. Weiter ist es unbedingt notwendig das Speicherthema in Kombination mit fluktuierenden Erneuerbaren hier aufzugreif
1.1.5 Krisenresilienz in der Stadt der Zukunft: Wird hier der Fokus auf Energiekrisen / Peak Oil – Umgang mit Abhängigkeit von importierter Energie etc. gelegt?
Krisenresilienz (1.1.5) ist ein soziologisches und politikwissenschaftliches Thema, das in Zusammenarbeit mit Technologen angegangen werden sollte. Es hängt nicht nur mit innovativer Technologie, sondern auch mit der Reaktion von Bürgerinnen und Bürgern sowie mit den politischen Vorkehrungen zusammen. Dieser Punkt fehlt auch in 1.1.5.
ad 1.1.3 Optimierung des Gesamtsystems unter Beachtung der Systemgrenzen lit. c. Tools und Modelle für Simulation, integrierte Planung und Monitoring komplexer Energiesysteme: bei der Optimierung des Gesamtsystems werden letztlich auch die Lebenszykluskosten des Gesamtsystems eine wesentliche Rolle spielen, insofern wäre bei den Tools unter Punkt c der Aspekt der Lebenszykluskosten zu ergänzen.
ad 1.1.5 KRISEN-RESILIENZ ist aus meiner Sicht eine sprachliche Redundanz, denn Resilienz bedeutet schon Widerstandsfähigkeit; Robustheit gegenüber Veränderungen; Toleranz gegenüber Störungen…
Das Thema ist auf einer viel höheren Ebene (Themenhierarchie) anzusiedeln; nur EIN Unterpunkt könnte die Krisenfestigkeit im Bereich Energiekonzepte sein.
Wie schon angemerkt, könnte/sollte RESILIENZ und URBANE LEBENSQUALITÄT die KERNTHEMEN eines Programms sein, dass sich STADT DER ZUKUNFT nennt; erst darauf aufbauend wären alle weiteren Themen abzuleiten.