2.2 Optimierung und Modernisierung von Gebäuden

2.2.1 Werkzeuge für energie- und ressourceneffizientes Design in Simulation, Entwurf und Gebäudebewertung

  1. Modellbildung und Wissenspräsentation
  2. Schnittstellendefinition (offene Systeme)
  3. IKT als Hilfstechnologie zur Steigerung der Ressourceneffizienz
  4. BIM (Building Information Model) – Integration verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte e. applikationsorientierte Forschungsfragen
  5. Auswertung bisheriger Bilanzierungsverfahren und Erstellen einfacher Bilanzierungsprogramme für die Graue Energie von Gebäuden
  6. Tools und Kennwerte/Indikatoren für „Gesamtbilanzen“, auch in Kosten aus-gedrückt

2.2.2 Energieeffiziente Gebäudetechnologien, z.B. Bauteilaktivierung

2.2.3 Fortgeschrittene multifunktionale Fassadensysteme

  1. Integration verschiedener Funktionen: Dämmung, Klimatisierung, Lärm, Warmwasser (integrierte Solarsysteme)
  2. grüne Fassaden, Biosysteme in Fassaden
  3. Systeme für industrielle Fertigung von Fassadensystemen, maßgeschneiderte Fassaden für Althausbestand

2.2.4 Optimierung der Bauweise (Fertigteilbau, Systembau) sowie Anpassung von Baustoffen und Systeme an künftige Bedürfnissen

  1. Flexibilität von Bauweisen und Grundrissen, auch zur Anpassung an demografischen Wandel

2.2.5 Erforschung und Erprobung von Technologien zur Gebäudesanierung

  1. aktive Komponenten in der Gebäudesanierung
  2. Potenzial der Sanierung des Gebäudebestands im Kontext von Wohnraumknappheit

2.2.6 Entwicklung hocheffizienter Haustechnikkomponenten

  1. Brandmelder
  2. Fühler

2.2.7 Integrale Gebäudetechnik-Konzepte für Plusenergiehäuser unter Einsatz komplexer erneuerbarer Systeme und unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit

2.2.8 Energiemanagement in Gebäuden

  1. Optimierung von Energiemanagementsystemen in Gebäuden: Kopplung von Smart Home-Lösungen mit Gebäuden und Netzen
  2. intelligente Kontrolle (Regelung, Monitoring, Automation)

2.2.9 Optimierung der Kommunikation verschiedener Gebäudetechniksysteme

2.2.10 Monitoring und Begleitforschung zu richtungsweisenden Demonstrationsprojekten im Sinne des Programms

6 Gedanken zu „2.2 Optimierung und Modernisierung von Gebäuden

  1. Maja Lorbek

    Zuerst einmal: danke für die Weiterentwicklung der Programmlinie, die Überschreitung der Systemgrenzen ist der logische nächste Schritt. Dennoch sind gewisse sektorale Grenzen in der Beschreibung nach wie vor spürbar. (Gebäude sind z.B. unter Punkt 2.2 ohne ihre materiellen und sozialen Infrastrukturen definiert.)
    Generell vermisse ich die Komponente der sozialen Nachhaltigkeit, insbesondere beim Thema Verknappung von Wohnraum (die allenfalls auf Ballungsräume wie Wien und Graz usw. zutrifft). Was nutzen energieeffiziente oder aktive Siedlungen, wenn die soziale Kohärenz fehlt und es zu zunehmender Segregation und Residualisierung kommt? Man soll bedenken, gemäß Erklärung von Rio (1992) sollen die Menschen im Zentrum nachhaltiger Entwicklung stehen und nicht so sehr die (optimierte und zertifizierte) Technologie. Meiner Meinung nach kann man die Frage nach nachhaltiger, resilienter urbaner Entwicklung nicht von Fragen der Gerechtigkeit (Zugang zu urbanen Ressourcen) trennen.
    Weiters gibt es in der Programmstrategie einen zu großen Fokus auf Monitoring, Simulation und Entwurf. Nicht erst seit „Pre-Bound“ Effekt diskutiert wird (Sunnika-Blank, Galvin 2012), wissen wir, dass Nutzerverhalten so ziemlich von den berechneten Werten abweicht. (Gleichzeitig werden auch künftig aggregierte Daten über Gebäudebestände und Energieverbräuche nach wie vor fehlen, bzw. vorhandene Daten aufgrund von Amtsgeheimnis nicht verfügbar sein.)
    Generell: Wichtig wären meiner Meinung nach strategische Modelle zur inkrementellen Verbesserung der bestehenden Systeme und der gebauten Umwelt (z.B. sia Absenkpfad Energie oder 2000 Watt Gesellschaft bzw. das Optionen Modell von Fawcett et.al.) , die Konzeption des Programmes ist nicht ausgerichtet auf solche Forschungsfragen bzw. -lösungen.

  2. ATP sphere

    Anmerkungen zu den Punkten 2.2.1 und 2.2.7

    Ergänzend zu den Werkzeugen ist die Forschung rund um optimierte Gebäudekonzepte (Form, Energie- und Klimakonzepte, Flexibilität, Materialien usw.), im besten Fall mit hohem urbanen Integrationsgrad, relevant. Die reine Entwicklung von Werkzeugen kann leider eine „Forschungsübung“ bleiben, wenn sie nicht wirklich zur Optimierung von Gebäudekonzepten beitragen kann. Die (Weiter)entwicklung solcher Werkzeuge sollte daher Hand in Hand mit der Erarbeitung von neuen und optimierten Gebäudekonzepten gehen, um den Mehrwert dieser Werkzeuge gleich darstellen zu können.

    Beim Punkt 2.2.7 wäre es wünschenswert, die „Gebäudetechnik“ über die HKLS hinaus zu betrachten. Insbesondere darf auf die „passiven“ Komponenten nicht vergessen werden, ohne deren Einbeziehung kaum von integralen Konzepten gesprochen werden kann. Die ausgewogene Bewertung sowohl „aktiver“ (HKLS) als auch „passiver“ (bauphysikalisch wirksamer) Bestandteile sollte in diesem Punkt unbedingt erhalten bleiben.

  3. Stadt Wien, Magistratsabteilung 20

    In diesem Themenfeld 2.2 sollte auch der Umgang mit architektonisch wertvoller Bausubstanz in der Sanierung betrachtet werden.
    Punkt 2.2.5: hier wäre zu ergänzen um „Architektonische Weiterentwicklung von Baustoffen/Sanierungstechniken“

  4. Wolfgang Kastner

    Man könnten zu Punkt 2.2.7 noch die Unterpunkte:
    a) Energieautarke Gebäude: Intelligentes Management von Energieerzeugung sowie -verbrauch im Gebäude.
    b) Smart Grid und autonome Gebäudesysteme: Integration autonom agierender Gebäudesysteme in urbane Energiesysteme oder ein intelligentes Energienetz.
    c) Energieanbieter und Energieverbraucher: Berücksichtigung von just-in-time Energieinformationen in automatisierten Gebäuden der Zukunft.

    sowie zu Punkt 2.2.8 noch den Unterpunkt:
    c) Berücksichtigung von Benutzerverhalten und Gebäudenutzung für ein optimiertes Energiemanagement im Gebäude.

    aufnehmen.

  5. Helmut Schöberl

    zu 2.2.1 Werkzeuge
    würde ergänzen: erarbeiten einer liste aller stromverbrauchender komponenten. weil das ist das eigentliche werkzeug für eine verbrauchsminimierung der stromverbrauchender komponenten.

    zu 2.2.6 Entwicklung hocheffizienter Haustechnikkomponenten
    bitte offen lassen welche hocheffizienten haustechnikkomponenten weil es gibt extrem viele die optimiert werden müssten, die könenn gar nicht alle aufgezählt werden weil ca. 300-400 stromverbrauchende komponenten in einem gebäude

    zu 2.2.8 Energiemanagement in Gebäuden
    halte ich als kontraproduktiv weil das energiemanagement wie hier beschrieben im regelfall mehr strom verbraucht als es strom einspart wenn energieeffiziente komponeten eingesetzt werden

    zu 2.2.9 Optimierung der Kommunikation verschiedener Gebäudetechniksysteme
    wichtiger als kommunikation finde ich z.b. ein richtige zusammensetzung und abstimmung z.b. bei hochverbrauchenden und hochkomplexen gebäuden wie krankenhäusern. für nomrale gebäude auch wichtig die planungsdisziplinübergereifende zusammensetzung und abstimmung von komponenten. es reicht schon wenn die für teile passiert, weil punkt 2.2.7 Integrale Gebäudetechnik-Konzepte ist zu umfangreich. lieber klein beginnen.

  6. Margot Grim

    Stadtbegrünung durch Gründächer, Fassadenbegrünung, etc.: Verbessern das Mikroklima und reduzieren somit auch die Kühllasten in Städten. Sind auch positiv bzgl. Versickerungspotenziale, etc.. Das ist besonders im Bestand eine Herausforderung, an deren Lösungen erarbeitet werden sollen.

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